Grundstücksfläche 862m²
Grundfläche 188m²
Nutzfläche 383m²
BGF 470m²
Baubeginn Februar 2021
Fertigstellung Juni 2022 (inkl. Außenanlagen Juli 2023)
Ausführender Architekt: studio butter – Michael Wieser
Fotografin: Hertha Hurnaus
Um der Hektik der Wiener Innenstadt zu entfliehen, wünscht sich eine vierköpfige Familie ein Domizil im Grünen, in dem auch ein großzügiges Künstleratelier untergebracht werden soll. Man findet das passende Hanggrundstück in Perchtoldsdorf. Die Beschaffenheit des Grundstücks lädt förmlich zur Stapelung der verschiedenen Lebenswelten ein. So entsteht im Untergeschoss, teils an den Hang geschmiegt, teils auf einer Ebene mit dem Garten, das 3 Meter hohe Künstleratelier. Die überdachte Terrasse wird auch als Außenatelier genutzt.
Darüber, auf Straßenniveau, gelangt man in das Elternschlafzimmer und die Kinderzimmer der zwei Jungs samt der zugehörigen Bäder. Das Grün der Kronen der umliegenden Bäume ist überall zum Greifen nah. In diesem Niveau Richtung Straße befindet sich auch der Eingangsbereich und die Garage mit einem unauffälligen Garagentor im Fassadenkleid.
Die offene Innentreppe, durchgesteckt vom Atelier bis zum Dachgeschoss, wird von einem verglasten Aufzug begleitet. Im Obergeschoss liegt der Ess-, Küchen- und Wohnbereich, der sich zur Gartenseite zu einer großen, teilüberdachten Terrasse mit Blick Richtung Perchtoldsdorfer Heide öffnet. Über eine Außenstiege gelangt man direkt in den Garten mit Pool und Gästehaus. Zur Straße hin orientiert sich der Bereich der Küche, mit verborgener Schmutzküche und einer Frühstückstheke.
Das Dachgeschoss, als Multimedia-, Arbeits- und Musikzimmer konzipiert, bietet straßen- und gartenseitige teilüberdachte Terrassen. Auf der Seite zum Garten befindet sich eine bodengleiche „Hängematte“ statt eines Geländers zur unteren Terrasse. Der Blick schweift dort über die Bäume und weiter zu den Weinbergen bis nach Wien. Eine Reminiszenz an die alte Dachgeschosswohnung der Wiener Tage. Auch von hier gelangt man über eine Außenstiege auf die untere Terrasse und von dort direkt in den Garten.
Wie eine Art Gerüst aus Treppen, Geländern, Öffnungen und Teilüberdachungen sind die vertikal verbundenen Freibereiche konzipiert und ermöglichen den Bewohnern, sich die Außenwelten nach und nach persönlich anzueignen. Es kann nach Belieben mit verschiedenen Add-ons, wie Schaukeln, Rankgerüsten, Screens oder Hängematten bespielt werden.
Straßenseitig orientiert sich das Haus an den ortstypischen benachbarten Wohnhäusern mit Satteldach, aber interpretiert das Dach neu, als teilüberdachten Außenraum. Dort wirkt das großdimensionierte Einfamilienhaus zurückhaltend und fügt sich in die Tektonik der Straßenfronten der Nachbargebäude ein. Richtung Garten aber wächst das Haus imposant aus dem Hang und öffnet sich der Landschaft.
Das zur Hälfte im Erdreich liegende Untergeschoss sowie die Garage sind in Stahlbetonbauweise ausgeführt, die darüberliegenden Geschosse in Holzbauweise, Wand- und Deckenelemente aus Brettsperrholz, kombiniert mit teilweise sichtbarem Stahlbau. Durch die Verwendung von unbehandeltem Holz als Baumaterial, auch für Teile des Innenausbaus und der hinterlüfteten vorvergrauten Holzfassade, wird das nachhaltige und effiziente Konzept des Gebäudes unterstrichen. Haus Max ist durch integrierte PV- Elemente auf dem gesamten Dach (Sun- Skin, Eternit mit Batteriespeichern), Tiefenbohrungen und Wärmepumpe nahezu autark.