Viel Rummel hat es gegeben, nachdem wir vom Ressort Zukunft Lebensraum Ende Februar unser Positionspapier veröffentlicht haben. Das Medienecho war enorm und reichte, auch aufgrund der Aktualität des Themas, bis in die Hauptnachrichtensendungen des Landes! Intern haben wir vereinbart, unsere Positionen gebetsmühlenartig wieder und wieder und überall zu deponieren. Und weil frau es nicht oft genug sagen kann, mache ich das auch hier:

1. Boden und Raum: „Österreich ist fertig bebaut!“
Prinzipiell hat auch unsere Regierung eingesehen,dass es so nicht weitergehen kann, und deshalb schon im Regierungsprogramm die Senkung der täglichen Flächeninanspruchnahme von derzeit etwas über 11 ha auf 2,5 ha bis 2030 als Ziel vorgegeben – aber bisher ohne jegliche Wirkung! Wir fordern hingegen nicht nur die Verringerung auf 2,5 ha, sondern eine Nettonull, vereinfacht gesagt: Neuversiegelung nur gegen Entsiegelung anderer Flächen!

2. Klimaschutz, Energie und Umwelt:
„Das fossile Zeitalter geht zu Ende!“ Der Bau- und Gebäudesektor ist laut einem Bericht des UN-Umweltprogramms für 38% der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich und ist damit einer der größten Hebel in der Klimapolitik – ihn gilt es zu nutzen. Die Verbrennung von Öl, Kohle und Gas zur Energiegewinnung muss ein Ende haben, damit auch die kommenden Generationen einen lebenswerten Planeten vorfinden. Nachhaltiges Planen und Bauen spielen nicht nur eine entscheidende Rolle bei der Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen und bei der Umsetzung der Energiewende, sondern auch bei der Anpassung aller Lebensräume an die inzwischen unvermeidbaren Auswirkungen der Klimakrise.

3. Rohstoffe, Kreislaufwirtschaft und Ökobilanz: „Wegwerf(un)kultur beenden!“
In Österreich beträgt der Bedarf an mineralischen Rohstoffen jährlich etwa 100 Mio. Tonnen (80 % für den Bau!). Dem gegenüber steht ein gesamtes Abfallaufkommen von 77,4 Mio. Tonnen (75 % aus dem Bau!). Diese Zahlen verdeutlichen, warum es für eine klimafreundliche Bauwirtschaft entscheidend mehr lesen…

Das ganze Postitionspapier hier zu lesen!

(günter katherl ist seit 2023 vorsitzender des resorts = ministerium zukunft lebensraum in der bundeskammer)

 

 

Linalotte
Umbau und Erweiterung vom Vorgängerbau Haus Lina mit vorgefertigten, mit Recyclingdämmstoff gefüllten Holzriegelbau Wand- und Deckenelementen; die LKW Plane wurde entfernt und gegen eine diffusionsoffene Unterspannbahn getauscht; über der Gesamtkonstruktion wurde eine entsprechende Hinterlüftungsebene angebracht.

Das gesamte Gebäude ruht auf wenigen Schraubfundamenten und lässt maximale Regenwasserversickerung auch unterhalb des Gebäudes zu.

Linalotte ist Preisträger des Häuser award 2025.

 

 

 

Fast täglich können wir unseren Medien neue Schlag- zeilen zum Thema Bodenverbrauch und Versiegelung entnehmen – mit den dazu passenden, immer wieder-kehrenden Räsonnements: Sind wir nun Welt- oder nur Europa-meister? Was ist Bodenverbrauch eigent-lich genau? Genau genommen sprechen wir von „Flächeninanspruchnahme“, darunter versteht man den Verlust biologisch produktiven Bodens durch Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch für intensive Erholungsnutzung, Deponien, Abbauflächen, Kraftwerksanlagen und ähnliche Intensivnutzungen. Ein neu geschaffener Park ist also ebenso eine Flächeninanspruchnahme wie eine neue Industrieanlage. Wirklich entscheidend ist somit, was mit dem in Anspruch genommenen Boden passiert. Ganz grob gesagt wird rund die Hälfte davon auch versiegelt, also mit einer wasser- und luftdurchlässigen Schicht abgedeckt, wodurch das Bodenleben abstirbt. Aber wie viel Boden gibt es eigentlich insgesamt in unserem Land? Unsere zur Verfügung stehende Fläche nennt sich „Dauersiedlungsraum“, das ist jener Raum, der nach Abzug von Wald, Bergen und Gewässern zur Verfügung steht, und zwar für Siedlungszwecke, Infrastruktur und landwirtschaftliche Nutzung. Aufgrund des hohen alpinen Anteils in unserem Land macht der Dauersiedlungsraum knapp weniger als 39 % der Gesamtfläche bzw. ca. 32.500 km2 aus, wobei der Prozentanteil von Bundesland zu Bundesland stark variiert (Tirol: 12,5 %, Wien 77,3 %). Bis dato wurden in Österreich ca. 18 % des vorhandenen Dauersiedlungsraums in Anspruch genommen, fast ein Fünftel also! mehr lesen…

(günter katherl ist seit 2023 vorsitzender des resorts = ministerium zukunft lebensraum in der bundeskammer)

 

 

 

An gleicher Stelle haben wir in der letzten Ausgabe von „derPlan“ für unsere Länderkammer einen „Call for Papers“ gestartet, um die Nachhaltigkeitsexpertinnen unter uns ausfindig zu machen. In der Zwischenzeit hat sich auch das Bundesnachhaltigkeitsressort „Zukunft Lebensraum“ konstituiert und mich zu seinem Vorsitzenden gewählt. Eine zwar ehren-, vor allem aber verantwortungsvolle Aufgabe in den aktuellen, spannenden Zeiten. Nun gilt es, nicht nur die Profis unter uns herauszufiltern und zur Zusammenarbeit zu bewegen, sondern auch gemeinsam mit unserer zt: akademie eine Art Bildungsoffensive zu starten, die sicherstellt, dass auch wirklich niemand von unseren Kolleginnen zurückbleibt, wenn wir voranschreiten und versuchen, uns alle zukunftsfit zu machen. Es wird uns voraussichtlich nicht gelingen, jede Einzelne von uns von der Notwendigkeit einer Weiterbildung zu überzeugen, aber vielleicht ist das auch gar nicht notwendig, weil nicht jedefrau eine absolute Spitzenperformerin der Nachhaltigkeit sein muss. Andererseits: Auch wenn jemand aus unseren Reihen in einer Nische tätig ist, wo es keinen weiteren Informationsbedarf zu geben scheint, kann es trotzdem nicht schaden, zumindest
die Basics über die einschlägigen Gesetze und Verordnungen bzw. überhaupt die Grundlagen dafür zu
kennen. Und vielleicht können wir das ja hier an Ort und Stelle erledigen?! Was also bedeutet nun
überhaupt Nachhaltigkeit? Ursprünglich bezeichnet das Wort eine „lang anhaltende Wirkung“. Später kam die Bedeutung der „langfristigen Verträglichkeit  mehr lesen…

(günter katherl ist seit 2023 vorsitzender des resorts = ministerium zukunft lebensraum in der bundeskammer)

 

 

 

Unser Land, Europa, die ganze Welt bereitet sich (hoffentlich!) auf eine Zukunft vor, die definiert wird durch immer mehr neue Schlagworte, Überschriften und Vorschriften wie European Green Deal, EU Taxonomie, Strategie für ein klimaneutrales Europa, Energy Performance of Buildings Directive (EPBD), Sustainable Development Goals (SDGs), österreichische Kreislaufwirtschaftsstrategie und viele andere. Alles Titel, die täglich Einfluss auf unser Wirken haben. Aber ist uns wirklich allen klar, was da auf uns zukommt? Werden wir etwa Passagiere auf einer Reise, deren Richtung von anderen vorgegeben wird? Nehmen wir überhaupt noch an dieser Reise teil oder erleben wir das alles nur noch als Betrachter aus der Ferne? Braucht es uns Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker dazu überhaupt noch? Oder ist vielleicht genau das jetzt unsere große Chance? Können wir durch unsere Expertise helfen, die Zukunft dieser unserer Welt in der notwendigen Art und Weise zu gestalten? Werden wir Vorreiter in all den Themenbereichen, die seit jeher unseren Tagesablauf bestimmen, und schreiten wir voran, auf dass die Zukunft eine bessere werde? Wie wird die Zukunft besser? Indem die jeweils Besten ihres Fachs sich zusammenschließen, nicht nur um irgendwelchen Gesetzen Genüge zu tun, sondern um einen Expertenpool zur Gestaltung der Zukunft aufzubauen! Wer sind nun diese Besten, wenn nicht wir? Natürlich wir, wir alle
zusammen! Aber wir dürfen nicht einzig darauf vertrauen, dass unsere Berufsvertretung weiterhin alles für uns regeln wird! Nein, jetzt braucht es uns alle, jeden Einzelnen von uns! Wir sind eine kleine Berufsgruppe, aber wir sind wohl nicht zufällig mit ganz besonderen Rechten und Pflichten ausgestattet – machen wir endlich Gebrauch davon! mehr lesen…

(günter katherl ist seit 2023 vorsitzender des resorts = ministerium zukunft lebensraum in der bundeskammer)

 

 

 

„Das Nullversiegelunghaus“ – (ausgezeichnet mit dem Erdreichpreis!)
Seit Anbeginn der Menschheit hat sie allein durch ihr Dasein in die Natur und deren Oberflächen eingegriffen, egal ob durch Abholzung, Anpflanzung oder durch den Bau von Häusern bis hin zu Städten. Auch aktuell und in unserem Land wird täglich eine Unmenge von Land versiegelt und so für immer der dauerhaften biologischen Produktion entzogen.
Und nein, wir werden nicht plötzlich aufhören, unsere Gewinne zu maximieren und der ewigen Prämisse Fortschritt durch Wachstum hinterherzuhecheln!
Und nein, wir werden auch nicht aufhören zu bauen!
Doch gibt es vielleicht eine Möglichkeit zu bauen, ohne einen höheren Versiegelungs- grad zu bewirken? Beziehungsweise ist es vielleicht denkbar, dass wir Gebäude errichten, die der Versiegelung sogar entgegenwirken?Frei nach dem Motto: Jedes weitere Haus verringert die Gesamtver­sieglung um einen bestimmten Wert x?
Im neuen Buch von Caramel werden im Rahmen einer Forschungsarbeit existierende Gebäude anhand eines beste­henden und eines neu entwickelten Tools auf Versiegelungsgrad hin analysiert und ausgewertet. Ziel dieser Empirie ist es, Prototypen vorzustellen, die nicht nur versiegelungs­neutral, sondern versiegelungsmindernd wirken, sprich Häuser zu entwickeln, die allein durch ihre Existenz den Versiegelungsfaktor ihrer Umgebung verringern:
Mit jedem dieser neuen Häuser wird unsere Umwelt ein klein wenig besser!
Bis dato gibt es dabei einen bestimmenden Faktor, um Versiegelung entgegenzuwirken: den Begrünungsfaktor!
Im Rahmen der Arbeit wird schnell klar, dass ein weiterer Faktor wichtige Bedeutung hat: der sogenannte Hubfaktor, also das Abheben des Gebäudes vom Grund.
Allerdings – und etwas überraschend – wird zum Abschluss noch ein dritter Faktor entdeckt…

 

 

 

Klimawandel, Digitalisierung, Fachkräftemangel …Die Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker befinden sich wie kaum eine andere Branche in einem Transformationsprozess. In der 12. Folge des zt: Podcasts „JETzt:“ sprechen Vertreterinnen und Vertreter des neu gewählten Präsidiums
über das Entwerfen, Planen und Bauen, über die EU-Taxonomie und Nachhaltigkeit und informieren über ihre Pläne und Vorhaben für die laufende Funktionsperiode. Klimawandel, Digitalisierung, Fachkräftemangel … Die Ziviltechnikerinnen und Ziviltechniker befinden sich wie kaum eine andere Branche in einem Transformationsprozess. In der 12. Folge des zt: Podcasts „JETzt:“ sprechen Vertreterinnen und Vertreter des neu gewählten Präsidiums über das Entwerfen, Planen und Bauen, über die EU-Taxonomie und Nachhaltigkeit und informieren über ihre Pläne und Vorhaben für die laufende Funktionsperiode.

Eva-Maria Rauber-Cattarozzi:
Willkommen zum 12. Podcast der Kammer der ZiviltechnikerInnen für Wien, Niederösterreich und Burgenland mit dem Titel
„JETzt: Unsere Aufgabe ist das Ermöglichen“. Nach den Kammerwahlen im Mai starten wir nun im Herbst in die Funktionsperiode 2022 bis 2026, und wir wollen uns heute darüber unterhalten, welche Prioritäten das neu gewählte Präsidium in der aktuellen Funktionsperiode setzen will. Dafür darf ich begrüßen: Präsident Bernhard Sommer, Vizepräsident Peter Bauer, die Vorsitzende der Sektion ZivilingenieurInnen Michaela Ragoßnig-Angst und den stellvertretenden Vorsitzenden der Sektion ArchitektInnen Günter Katherl.
Ich beginne gleich mit der Frage: „JETzt: Unsere Aufgabe ist das Ermöglichen“ – Sie haben diesen Titel gewählt, was verstehen Sie darunter?

Bernhard Sommer:
„Ermöglichen“ soll das Leitthema der Kammer in unserer Funktionsperiode seinmehr lesen hier…

 

 

Haus Lina
Das Haus ohne Versiegelung!

Der Vorgängerbau von Linalotte wurde bewusst „nicht für die Ewigkeit‘ konzipiert, er konnte je nach zukünftiger Lebenssituation leicht wieder entfernt, oder auch erweitert werden. 2020 wurde Lina zu Linalotte erweitert.

Konstruktion: Holz / Stahl / Holzspanplatten

Das gesamte Gebäude ruht auf wenigen Schraubfundamenten und lässt maximale Regenwasserversickerung auch unterhalb des Gebäudes zu.

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